Eva Leuba war unser sympathischer Gast und entführte uns in die Welt der «Farb- und Materialgestaltung am Bau, in der Architektur».
Der Werdegang der Referentin begann als Theatermalerin, bühnenbildende Architektin, Dozentin und Gestaltungswerkstattleiterin im „Haus der Farbe“ in Oerlikon und gipfelte vor eineinhalb Jahren in der Selbständigkeit. Die studier-te Innenarchitektin stellte uns mit viel Passion den Beruf der FarbgestalterIn vor. Dies bedeutet vor allem Teamarbeit. Eva Leubar sieht sich in Ihren Projek-ten als Vermittlerin zwischen den Ansprüchen der Bauherrschaft, dem Baulei-ter, den Handwerkern, Malern, etc. . Dabei betonte Sie ausdrücklich, dass die Wünsche des Kunden immer, aber wirklich IMMER zu berücksichtigen seien. Wir Zuhörer lernten, dass Farbe nicht nur reines „Bunt“ ist, sondern auch Oberfläche, Material, Akustik und Licht bedeutet. In diesem Zusammenspiel der Elemente können Konturen und Formen verändert sowie Zusammenhänge und Orientierung hergestellt werden. Farben können Schönes erblühen lassen und Unschönes tarnen. Anhand von fünf konkreten Projekten illustrierte uns Eva Leuba Ihre Arbeit. So schuf Sie z. B. in einer Kleiderboutique mit kleinem Budget aus einer „spannungslosen Sauce“ einen aufregenden Verkaufsraum, in welchem sich Kunden wieder wohl fühlten und die Kleider optimal in Szene gesetzt wurden. Dieses Projekt zeigt, dass es nicht immer fundamentale, teure Veränderungen braucht, sondern bereits mit wenigen, gezielten Eingriffen in die Farbgestaltung Effektvolles bewirkt werden kann. Ihre Inspiration entwi-ckelt Eva Leuba in dem Sie sich vor Ort ein Bild des aktuellen Bestandes macht, die Nachbarschaft und Umweltgegebenheiten mit einbezieht, mit Farbmustern und Malertechniken experimentiert und dann in Skizzen und Modellen ihre Entwürfe visualisiert. Nicht immer wird es farbenfroher, wenn die Expertin am Werk ist. So gab Sie einem Mehrfamilienhaus in der kunterbunten Albisstrasse in Zürich neuen Glanz und Eleganz, in dem Sie sich auf wenige, gedeckte, ruhi-ge Farben konzentrierte und zauberte ganz nach den Wünschen des Bauher-ren aus dem unattraktiven Kasten ein „Koblenzer Schloss“.
Das aktuellste Projekt beinhaltet die Gestaltung der alten Spinnerei der Her-mann Bühler AG in Winterthur-Sennhof. Hier sollen 70 Mietwohnungen ent-stehen und das Areal sachgerecht und unter Einbezug der Historie moderni-siert werden. Wir sind gespannt auf die Realisierung und danken der Referen-tin für Ihren spannenden Vortrag!
